Besūch, der

[935] Der Besūch, des -es, plur. die -e. 1. Die Handlung des Besuchens; ohne Plural. 1) Bey den Jägern, das Aufsuchen des Wildes mit dem Leithunde. Einen Besuch vornehmen. Auf den Besuch gehen, oder ziehen. Ingleichen die Zeit, wenn die Jäger auf den Besuch zu gehen pflegen, welche auch das Behängen genannt wird; S. dieses Wort. Daher der Besuchknecht, ein Jäger, welcher mit den Leithunden auf den Besuch ziehet, und sie arbeitet. S. auch Vorsuche. 2) Die mehrmahlige oder gewöhnliche Begebung an einen Ort in seinen Verrichtungen. Der Besuch der Messen, der Jahrmärkte, eines Weinhauses u.s.f. 3) Die Begebung zu jemanden aus freundschaftlicher Höflichkeit. Einen Besuch bey jemanden ablegen, abstatten, machen. Ich komme jetzt zu ihnen zum Besuche. In Besuch gehen, einen Besuch ablegen. Gönnen sie mir doch die Ehre ihres Besuches. Einen Besuch annehmen, abschlagen. 2. Personen welche zum Besuche an einen Ort kommen, in der Sprache des Umganges; ohne Plural. Es war viel Besuch da. Wir bekommen heute Besuch. Haben sie heute Besuch? oder haben sie Besuch bey sich?

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 935.
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