Blank

[1041] Blank, -er, -este, adj. et adv. welches nur in den gemeinen Mundarten, besonders Niedersachsens, üblich ist. 1) Für weiß. Blanker Wein, weißer Wein, im Gegensatze des rothen. Ir hende ir arme blanch, Graf Werner von Hohenberg. Kele blank, Graf Kraft von Toggenburg. 2) Glänzend. Blank seyn, blank machen. Ein blankes Schwert. Die Wiese stehet blank, ist völlig überschwemmt. Blank stehen, Gevatter[1041] stehen, vielleicht für geputzt. In einer andern Bedeutung ist blank stehen, mit bloßem oder gezogenem Degen da stehen.


Wie an der Brust ein früh unglücklich Mädchen

Dem blanken Stahl des wilden Mörders lächelt,

Zachar.


An einigen Orten heißt daher in den Küchen die Blanke ein Ort, wo man das glänzende Zinn und Küchengeschirr hinstellet. S. Blinken. 3) Bloß, unbedeckt. Blank und bloß, im gemeinen Leben für nackt und bloß. Man sahe das blanke Bein. Im blanken Hemde.


Das blanke weite Feld,

Opitz.


Das blanke Feld, in dem viel Helden liegen,

Opitz.


In dem eigenthümlichen Nahmen Blankenstein hat Blank diese Bedeutung, so wie es in Blankenburg vermuthlich weiß bedeutet. Jenes druckt einen kahlen nackten Felsen, dieses eine weiße Burg aus. S. Blachfrost.

Anm. Das Franz. blanc, Ital. bianco, und Schwed. blank bedeuten so wohl weiß, als rein, glänzend. Im Engl. ist blank gleichfalls weiß, und to blanch weiß machen. In einer Übersetzung der Sprüche Sal. von 1400 kommt planck für ein Halsband vor.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1041-1042.
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