Carabīner, der

[1306] Der Carabīner, des -s, plur. ut nom. sing. ein kurzes Feuergewehr mit einem Luntenschlosse, welches ehedem eine Art der leichten Reiterey führete, die daher in Frankreich Carabiniers hießen. Diese Feuergewehre, sind veraltet, denn die heutigen Carabiner sind kurze, drey Fuß lange, gezogene Feuerröhre, welche die Kugel sehr weit tragen. Die Reiter führen sie an dem Carabiner-Haken angemacht, rechter Hand neben sich in dem Carabiner-Schuhe.

Anm. Im Französ. heißt dieses Gewehr Carabine, im Ital. Carabino, im Engl. Carabine. Es ist noch ungewiß, ob das[1306] Gewehr von den folgenden leichten Reitern, oder diese von jenem den Nahmen haben. Die gemeinste Meinung ist, daß die Carabiniers durch eine sonst eben nicht ungewöhnliche Verwechselung des l und r, von der bekannten leichten Calabrischen Reiterey abstammen, so daß im Franz. Carabin aus Calabrin oder Calabrien geworden. Im 14ten Jahrhunderte geschiehet einer Art Gewehres Meldung, welche Chavarina genannt wird, nach welchem, dem du Fresne zu Folge, nachmahls die Carabiner benannt worden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1306-1307.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika