Chagrin, der

[1321] Der Chagrín, (sprich Schagrang,) des -s, plur. inus. 1) Leder von Fischottern, Seehunden, oder auch von dem Rücken oder Kreuze eines Esels, Maulesels oder Pferdes, welches, wenn es noch weich ist, zwischen Senfkörner gepreßt wird, da es denn die[1321] Eindrücke von denselben annimmt, und hernach so wohl zu Bücherbänden, als auch zu Degenscheiden, Futteralen u.s.f. verarbeitet wird. 2) Auch ein leichter seidener Zeug mit erhabenen Tüpfelchen auf der rechten Seite.

Anm. Aus dem Franz. Chagrin, welches nach einigen auch der Nahme eines Fisches seyn soll, aus dessen Haut man den ersten Chagrin verfertiget habe. Allein der Ritter Arvieux versichert, daß Sagri im Persischen nicht nur das Kreuz eines Pferdes oder Maulesels bedeute, sondern auch die mit gewissen Körnern zubereitete Haut davon, woraus die Europäer das Wort Chagrin gemacht. So viel ist wohl gewiß, daß die Sache selbst eine morgenländische Erfindung ist. In Österreich heißt der Chagrin Zapp.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1321-1322.
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