Chaussee, die

[1325] Die Chaussée, (sprich Schossēh, zweysylbig,) plur. die -n, (dreysylbig,) ein durch Kunst gemachter erhöheter Weg von Kieß oder zerschlagenen Steinen, wodurch sich ein solcher Weg von einem Damme unterscheidet, welcher mit Steinen gepflastert wird. Da wir diese Art der Wegebesserung aus Frankreich bekommen, so haben wir auch den Nahmen mit annehmen müssen. Einige neuere Schriftsteller haben dafür Deutsche Benennungen vorgeschlagen. Straßendamm ist unschicklich, weil es eigentlich eine gepflasterte Straße bedeutet, dergleichen doch eine Chaussee nicht ist. Kunststraße und Hochweg, letzteres nach dem Engl. Highway, erschöpfen den Begriff auch nicht, und lassen sich auf jede andere Art künstlicher Wege anwenden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1325.
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