Chaussée

[73] Chaussée (frz. Schosseh), die neue Kunststraße, ein aufgedämmter Weg, gegen die Mitte etwas gewölbt, damit das Regenwasser abfließe, daher zu jeder Seite ein Graben; die C. hat eine möglich feste Unterlage, oft Bruchsteine, die mit einer Lage von zerschlagenen Steinen überdeckt ist, auf welche eine Lage von Flußkies oder kleinzerschlagenen Steinen kommt. – Schon im ältesten Asien wurden solche Straßen gebaut, z.B. von den Assyrern; die Römer zogen ein Netz von C.n durch das ganze Reich und ihre Kunststraßen waren musterhaft angelegt, meistens oben gepflastert. Im Mittelalter legte man höchstens kurze gepflasterte Wege an; ihr Bau ward zuerst wieder in den Niederlanden aufgenommen, wo man in der Regel hartgebrannte Backsteine anwandte. England und Frankreich vervollkommneten den Chausseebau, auch Spanien kam nach, endlich auch Deutschland, das nächst England und den Niederlanden jetzt am besten mit diesem Verkehrsmittel versehen ist.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 2, S. 73.
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