Credenzen

[1353] Credếnzen, verb. reg. act. aus dem Ital. credenzare, die Speisen und das Getränk vorher kosten, ehe man sie einem andern zum Genusse darreicht, welches ehedem an den Höfen üblich war, wo solches von den Mundschenken und Vorschneidern geschahe, die daher auch Credenzer hießen.


Und bringet und credenzt die aufgetragnen Speisen,

Haged.


Daher der Credenz-Teller, auf welchem der Mundschenk den Wein credenzte, und überhaupt, ein Teller, auf welchem man jemanden etwas darreicht; der Credenz-Tisch, Ital. Credenza, Credenziera, ein Schenktisch, ein künstlicher Schrank mit einem Tische, die Geräthschaften zum Trinken darin aufzustellen und aufzubewahren; im mittlern Lat. Credentia, und Credenzinus. Von einer andern Bedeutung des Wortes Credenza, im mittlern Latein. Credencia, bedeutet Credenz-Schreiben, oder Creditiv, so viel als das Beglaubigungsschreiben, besonders eines Gesandten oder Ministers.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1353.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: