Darm, der

[1398] Der Darm, des -es, plur. die Därme, Diminut. das Därmchen, Oberdeutsch Därmlein, diejenigen häutigen Röhren in den thierischen Körpern, welche den Nahrungssaft weiter befördern, und das Untaugliche aus dem Körper abführen. 1) Eigentlich. Das Reißen in den Därmen haben. Der feiste Darm, S. Fettdarm. Der große Darm, S. Mastdarm. Der leere Darm, der mehrentheils leer gefunden wird; Intestinum jejunum. Der krumme Darm, der unter dem Nabel liegt, bis zum untern Schmerbauche gehet, und unter allen der längste ist; Intestinum ilium. Der blinde Darm, dessen unterer Theil verschlossen ist; Intestinum coecum. 2) Uneigentlich, obgleich nach einer niedrigen Figur, Darmsaiten.


Und wo ich glauben soll, so hör ich auf den sanften Därmen

Die Gratien im Circul schwärmen,

Günth.


Anm. Darm, Nieders. Daarm, lautet bey dem Raban Maurus Darm, im Angels. Thearm, im Isländ. Tharm, im Schw. Tarm. Im Oberdeutschen lautet der Plural auch die Darme, und in andern gemeinen Mundarten, nach dem Muster der Niedersachsen, die Därmer. Eine Sammlung aller Därme in einem Körper heißet das Gedärm.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1398.
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