Datum, das

[1416] Das Datum, subst. indecl. im gemeinen Leben, der Tag und das Jahr der Ausfertigung einer Urkunde oder der Unterschrift eines Briefes. Der Brief ist, nach dem Datum zu urtheilen, schon alt. Das Datum darunter setzen. Die figürliche Redensart, sein ganzes Datum auf etwas setzen, oder stellen, seine Hoffnung, gehöret in die niedrigsten Sprecharten.


Darein er gar sein Datum setzt,

Hans Sachs.


Anm. Dieses Wort ist das Latein. Datum, welches Wort man in den mittlern Zeiten der Meldung des Ortes und der Zeit der Ausfertigung einer Urkunde oder eines Briefes vorzusetzen pflegte. Im Oberdeutschen nennet man das Datum eines Briefes oder einer Schrift, die Gabe derselben. Im gemeinen Leben gebraucht man auch die dritte Endung dieses Wortes für jetzt. Ich habe es bis dato noch nicht erfahren können, bis jetzt. Auch das Verbum datiren, das Jahr und den Monathstag einer Schrift beyfügen, im mittlern Lateine datare, ist im gemeinen Leben sehr üblich. Der Wechsel ist falsch datirt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1416.
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