Ducāten, der

[1566] Der Ducāten, plur. ut nom. sing. eine Gold- und Silbermünze, welche seit ihrem Ursprunge einen verschiedenen Werth gehabt hat, in Deutschland jetzt eine Goldmünze ist, welche gemeiniglich 2 Rthlr. 18 bis 20 Gr. gilt; dagegen man in Italien und Spanien auch silberne Ducaten hat, welche von weit geringerm Werthe sind. Sie hat den Nahmen von dem Latein. Worte Ducatus, weil ein Herzog von Ferrara sie im sechsten Jahrhunderte zuerst schlagen lassen. S. Hist. de Venise par Laugier. Wenigstens sind sie unter diesem Nahmen in Italien weit älter als die Apulischen und Venetianischen Ducaten aus dem 13 ten Jahrhunderte, welche du Fresne für die ersten hält. Die Italiänischen Ducaten von Gold heißen heut zu Tage am häufigsten Zechinen, S. dieses Wort; dagegen die Italiäner die ausländischen Ducaten Ungari zu nennen pflegen. In der Schweiz heißen die Ducaten auch Schlidfranken. S. auch Goldgülden. Daher das Ducaten-Gold, feines Gold, wie es zu den Ducaten genommen wird; das Ducaten-Äßchen, ein kleines Gewicht, womit an einigen Orten die goldenen und silbernen Münzen gewogen werden, und deren 15 einen Gran, 64 aber einen Ducaten machen; das Ducaten-Röschen, ein Nahme des Mauseöhrchens, wegen der goldgelben Blumen, u.s.f.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1566-1567.
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