Durchbruch, der

[1587] Der Dúrchbruch, des -es, plur. die -brüche. 1) Die Handlung des Durchbrechens, so wohl des Activi als auch des Neutrius, aber ohne Plural. Der Durchbruch des Wassers. Der Durchbruch der Zähne, bey den Kindern. Der Durchbruch des Feindes, durch die Glieder. Im gemeinen Leben wird Durchbruch oft für Durchfall, Ruhr, gebraucht. Bey den Nähterinnen ist der Durchbruch eine Art des Ausnähens, welche durchbrochene Arbeit vorstellet, wozu sie eigene Durchbruchsnadeln haben, welche am Kopfe spitzig geschliffen sind, die Durchbruchsstiche desto bequemer damit zu verfertigen. Zu der durchbrochenen Arbeit in Blech haben die Klempener besondere Durchbruchsmeißel. S. Durchbréchen. 2) Der Ort, wo ein Körper durchgebrochen worden. Der Durchbruch eines Deiches oder Dammes, der beschädigte Ort; außer welchem Falle es in dieser Bedeutung wohl nur wenig vorkommen dürfte. 3) Eine Pflanze, S. Durchwachs. 4) In der mystischen Theologie ist es die Bekehrung oder der vornehmste Theil derselben.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1587.
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