Durchzug, der

[1616] Der Dúrchzug, des -es, plur. die -züge, von dem Verbo dúrchziehen. 1) Die Handlung des Durchziehens, in der ersten eigentlichen Bedeutung, ohne Plural. Auch so fern dúrchziehen als ein Neutrum, für dúrchreisen gebraucht wird, die Durchreise mehrerer, besonders von Soldaten und Truppen. Einem Kriegesheere den Durchzug verstatten, verwehren. In dieser Bedeutung findet auch der Plural Statt. Das Land hat bey den Durchzügen der Truppen vieles gelitten. Daher das Durchzugsrecht, das Recht, vermöge dessen jemand durch des andern Gebieth durchziehen kann. 2) Was durchgezogen wird. So wird in der Zimmermannskunst der Hauptbalken oder Träger auch der Durchzug genannt, weil er durch das ganze Gebäude durchgezogen wird. 3) Dasjenige, durch welches ein anderer Körper gezogen wird. So nennen die Goldschmiede ein aus Weinstein, Schwefel, Salz und Arsenik zubereitetes Wasser, durch welches sie vergoldete Arbeiten ziehen, ihnen ein hohe Goldfarbe zu geben, den Durchzug.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1616.
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