Ebenholz, das

[1630] Das Êbenholz, des es, plur. car. 1) Eigentlich, das schwarze, feine und überaus harte Holz eines Baumes, der in Afrika, besonders auf den Inseln St. Helena und Mauritius, sehr häufig wächset, und zu feinen Tischlerarbeiten gebraucht wird. Der Baum, welcher dieses Holz gibt, wird der Ebenbaum genannt. In Luthers Deutscher Bibel heißt das Holz mit dem vorgesetzten Hauchlaute Hebenholz. Die Schiffe Hiram, die Gold aus Ophir führeten, brachten sehr viel Hebenholz und Edelgesteine, 1 Kön. 10, 11. Es kam nicht mehr solch Hebenholz, ward auch nicht gesehen, bis auf den heutigen Tag, V. 12. 2) Um der Härte willen, hat man in den neuern Zeiten auch das Holz verschiedener anderer ausländischen Bäume mit diesem Nahmen benannt. Das Amerikanische Ebenholz, ist ein hartes Holz von einer schönen grünlich braunen Farbe, welches von einem Strauche in dem südlichen Amerika kommt, der bey dem Linné Aspalathus Ebenus heißt. Das Kretische Ebenholz wächst auf der Insel Kreta, Ebenus Cretica, L. Im Handel[1630] und Wandel ist noch ein anderes rothes Ebenholz bekannt, welches auch Granadillenholz genannt wird. S. auch Eibenbaum.

Anm. Das wahre Ebenholz heißt im Latein. Ebenus, im Ital. Ebano, im Pers. Ebanus. Es hat seinen Nahmen vermuthlich von dem Hebr. אבן, ein Stein, weil es den Steinen an Härte fast gleich kommt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1630-1631.
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