Einstreuen

[1753] Einstreuen, verb. reg. act. hinein streuen. Ein Pulver einstreuen, in die Wunde. Den Pferden einstreuen, ihnen Stroh in den Stall streuen. Stroh, Blätter u.s.f. einstreuen, in den Mist. Figürlich, eingeben, im nachtheiligen Verstande, und am häufigsten im Oberdeutschen. Wer hat dir das eingestreuet? wer hat dir das eingegeben, in den Kopf gesetzet? Das hat dir der Teufel eingestreuet. Daher kommen in der Oberdeutschen Kanzelleysprache Einstreuungen so oft als ein gemilderter und anständigerer Ausdruck für das grobe und harte Lügen vor. Betrachtungen mit einstreuen, hin und wieder anbringen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 1. Leipzig 1793, S. 1753.
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