Frage, die

[261] Die Frage, plur. die -n, von dem folgenden Zeitworte fragen. 1) Der Zustand, da man fraget; doch nur in einigen besondern Fällen. So heißt im l'Hombre Spiel eine Frage, oder Anfrage, derjenige Zustand der Karten, da man ein einfaches Spiel wagen kann. Eine Frage in Caro haben. Es war nur eine Frage, ein einfaches Spiel, zum Unterschiede von dem Solo,[261] Mediateur u.s.f. In den Rechten ist die peinliche Frage so viel als die Tortur. Auf die peinliche Frage erkennen, einen Gefangenen dazu verurtheilen. Auf die peinliche Frage kommen, auf die Tortur kommen. 2) Die Rede, worin oder womit man fraget. Eine Frage thun, vorbringen. Auf eine Frage antworten. So viele Fragen kann ich nicht auf Ein Mahl beantworten. Wenn sie so viel dabey empfänden als ich, so würden sie diese Frage nicht an mich thun, Gell. Ob ich ihm viele Freude machen werde, das ist eine andere Frage, Weiße. Es entsteht die Frage, ob die Sache auch wirklich geschehen ist. Es ist noch die Frage, (man kann noch die Frage thun, es ist noch ungewiß,) ob er jemahls verheirathet gewesen ist. Davon ist die Frage nicht, davon ist die Rede nicht, oder die Frage betrifft nicht diese Sache. Eine Frage aufwerfen, sie andern zur Beantwortung vorlegen.

Anm. Bey dem Ottfried Fraga. Kero gebraucht Antfrahidu für Anfrage. S. das folgende.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 261-262.
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