Franzose, der

[266] Der Franzōse, des -n, plur. die -n, eine Person männlichen Geschlechtes, welche aus Frankreich gebürtig ist. In der Dichtkunst, besonders in der scherzhaften Art derselben, gebraucht man statt dieses langen Wortes das kürzere Franze.


Die Franzen sind die Leute nicht,

Aus welchen ein Orakel spricht,

Less.


Durch dessen Nahmen wir den Franzen schrecklich bleiben,

Rost.


Indessen hat diese Benennung, so wie Franzmann, jetzt etwas verächtliches an sich, ungeachtet der Verfasser des alten Gedichtes auf Carln den Großen bey dem Schilter die Franken Franzen nennet, auch im mittlern Lat. Francius einen jeden Franken bedeutet. Der längere Nahme Franzose, der nach dem Franz. François und Ital. Francese gebildet ist, kommt schon bey dem Hornegk vor, der Personen von dieser Nation Franczovser nennt. Das e am Ende ist das e euphonicum; S. Franke. Das Fämininum Französinn. S. hernach besonders.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 266.
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