Freyen (1)

[293] 1. Freyen, verb. reg. act. frey machen, besonders von gewissen Verbindlichkeiten und Lasten frey sprechen, mit Freyheiten begaben. Eine gefreyete Manufactur, privilegirte, im Oberdeutschen. Im Hochdeutschen ist dieses Zeitwort veraltet, seitdem befreyen üblicher geworden ist. Nur das Mittelwort, ein Gefreyter oder der Gefreyte, ist noch im Soldatenwesen üblich, einen gemeinen Soldaten auf den Wachen zu bezeichnen, der von dem Schildwach-stehen befreyet ist, aber dafür die andern Schildwachen aufführet, patrouilliret u.s.f. Daher die Freyung, S. solches hernach an seinem Orte. Im Nieders. ehedem frijen, bey den Schwäbischen Dichtern frigan, im Angels. frian, im Engl. to free.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 293.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Adelung-1793: Freyen (2)