Furz, der

[371] Der Furz, des -es, plur. die Fürze, Diminut. das Fürzchen, Oberd. Fürzlein, in den niedrigen Sprecharten, eine Benennung der Blähungen in dem Eingeweide, so fern sie mit[371] einem gewissen Geräusche in das Freye gehen. Daher furzen, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, dergleichen Blähungen gehen lassen.

Anm. Im gemeinen Leben auch Farz und farzen, im Nieders. Furt, Purt und furten, purten, im Angels. Feort, im Engl. Fart, im Dän. Fiärt, im Schwed. Fjärt, im Isländ. Freta, im Albanischen Pord, im Wallachischen Pjerd, im Griech. πορθƞ, und περθειν, Franz. Bourdon und bourder, Böhm. prdeti. Es ist eine Nachahmung des Lautes solcher Winde, daher man sich über die Übereinstimmung so vieler Sprachen nicht verwundern darf.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 371-372.
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