Geile (2), die

[509] 2. Die Geile, plur. car. das Abstractum von dem Bey- und Nebenworte geil, welches ehedem in dessen sämmtlichen Bedeutungen üblich war, jetzt aber nur noch im gemeinen Leben in einigen Gegenden üblich ist. 1) Die geile Beschaffenheit einer Person oder Sache, wo es nur noch zuweilen von der überflüssigen Fettigkeit des Bodens, und dem dadurch verursachten allzu starken Triebe der Gewächse gebraucht wird, wofür an andern Orten auch Geilheit üblich ist. 2) Was dem Boden Fettigkeit gibt, der Dünger, in der Landwirthschaft einiger Gegenden. Geile und Gare, Dünger und Mist. In einigen Gegenden auch die Geilung.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 509.
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