Geilen (1)

[509] 1. * Geilen, verb. reg. act. der Geilen berauben, castriren, verschneiden; ein im Hochdeutschen veraltetes Wort, wofür auch entgeilen, und nach einer gelindern Aussprache heilen, üblich war. Bey den Römern hieß ein verschnittener Priester der Cybele Gallus, und Matthesius nennet einen Castraten noch Ohngeil. Im Schwed. ist gaella gleichfalls verschneiden. Wenn dieses Wort nicht von Geile, die Hode, abstammet, so hat es ohne Zweifel, ehedem schneiden überhaupt bedeutet, wovon noch verschiedene Spuren übrig sind; S. 2 Galle.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 509.
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