Gesundheit, die

[641] Die Gesundheit, plur. die -en. 1) Der Zustand, da man gesund ist, d.i. da der Leib und dessen Glieder zu ihren Verrichtungen geschickt sind, so wohl in der eigentlichen, als ersten figürlichen Bedeutung; ohne Plural. Bey guter Gesundheit seyn. Die Gesundheit verlieren. Wieder zu seiner Gesundheit gelangen. Einem Kranken wieder zu seiner Gesundheit verhelfen. Seiner Gesundheit pflegen, dieselbe auf alle mögliche Art zu erhalten suchen. Eines Gesundheit trinken, auf seine Gesundheit trinken, d.i. ihm beym Trunke Gesundheit anwünschen. Auch die Eigenschaft eines Dinges, da es zu Erhaltung oder Wiederherstellung der Gesundheit geschickt ist. Die Gesundheit eines Ortes, der Luft eines Ortes, des Wassers. Von Arzeneyen ist es in diesem Verstande nicht üblich. In der edlen Schreibart auch Zeichen der Gesundheit. Die blühende Gesundheit auf seiner Wange, die blühende, gesunde Farbe. Ingleichen der natürliche unverdorbene Zustand eines Dinges. Die Gesundheit des Holzes, des Fleisches u.s.f. 2) Die Anwünschung der Gesundheit beym Trunke, und in weiterer Bedeutung, jede Formel, deren man sich beym Trinken oder im Zutrinken bedienet. Eine Gesundheit ausbringen, sie den Gästen zutrinken. Die Gesundheiten gehen herum.

Anm. Bey dem Ottfried ther Gesunti, in einigen Oberdeutschen Gegenden noch der Gesundt, im Niedersächs. nur Sundt, Sunde.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 641.
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