Gieben

[683] Gieben, verb. reg. neutr. welches das Hülfswort haben erfordert, und nur in den gemeinen Sprecharten üblich ist, mit aufgesperrtem Munde und pfeifenden Tone nach Luft schnappen; ingleichen auf diese Art schreyen, wie verschiedene Vögel zu thun gewohnt sind.


Ich schau dich noch erhitzt und blutig vor mir stehn,

Den abgematten Feind vor deinen Augen gieben,

Hofmannsw.


In Nieders. giepen und jappen. Man hat davon auch das Frequentativum giepfen in eben der Bedeutung, welches aber gleichfalls in die niedrigen Sprecharten gehöret, und so wie jenes eine Nachahmung des damit verbundenen Schalles ist. S. Gassen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 683.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika