Gimf, der

[690] Der Gimf, des -es, plur. die -e, bey den Knopfmachern, gewisse Stücke Rundschnüre, deren sie sich zur Unterlage der Kleiderschleifen und zur dicken Einfassung der Knopflöcher bedienen. Daher die Gimfmühle, ein Drehrad, vermittelst dessen die Gimfe rund gedrehet werden. Etwa von Kumpf, welches in einigen Gegenden, dem Frisch zu Folge, ein kurzes dickes Ende, ingleichen ein abgeschnittenes Stück, einen Stumpf bedeutet? Im Griech. ist γυμφος ein Nagel, in mittlern Lat. aber Gumphus, Gomfus, nicht nur ein Nagel, sondern auch ein Strick, ja eine jede Verbindung. In Niedersachsen hingegen sind Gimpen eine Art feiner mir Seide überzogener Schnüre, welche zum Frauenzimmerputze gebraucht werden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 690.
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