Hahnenkamm, der

[903] Der Hahnenkamm, des -es, plur. die -kämme. 1) Eigentlich, der Kamm, d.i. die rothe fleischige Substanz oben auf dem Kopfe eines Hahnes; S. Kamm. 2) Wegen einiger Ähnlichkeit in der Zergliederungskunst, der obere oder inwendige Fortsatz des siebförmigen Beines, welcher dasselbe der Länge nach in zwey Theile theilet; Crista galli. 3) Eine Pflanze, welche häufig auf unsern Wiesen wächset; Rhinanthus crista galli L. Läusekraut, Rödel. 4) Das Kammgras, Cynosorus cristatus L. wird wegen des auf der einen Seite der Ähre besonders gestalteten Blättchens gleichfalls Hahnenkamm genannt. 5) Eine Art des Amarantes, Amarantus cristatus, führet im Niedersächsischen diesen Nahmen. 6) Eine Pflanze mit verwachsenen Staubbeuteln und lauter fruchtbaren Zwittern; Bidens L. Zweyzahn, Gabelkraut. 7) Das Meierkraut, welches von gemeinen Leuten als ein Gemüse wie Spinat gegessen wird, S. Meierkraut; und vielleicht noch andere Pflanzen mehr.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 903.
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