Halsgericht, das

[925] Das Halsgericht, des -es, plur. die -e, ein Gericht, welches über den Hals, d.i. über das Leben der Übelthäter erkennet; die obern Gerichte, ein peinliches Gericht, das Blutgericht, ein Criminal-Gericht. Im Plural, die Halsgerichte, wird es oft auch von der peinlichen Gerichtbarkeit gebraucht. Daher der Halsgerichtsherr, der diese Gerichtbarkeit besitzet, und auch Obergerichtsherr, Hochgerichtsherr u.s.f. genannt wird; die Halsgerichtsordnung, worunter besonders die von Kaiser Carl V vorgeschriebene Ordnung des peinlichen Prozesses verstanden wird.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 925.
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