Kahm, der

[1463] Der Kahm, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, der Schimmel auf flüssigen geistigen Körpern, derjenige Grad des Verderbnisses derselben, da sich auf der Oberfläche kleine weiße Flocken ansetzen, welche sich endlich in eine Haut vereinigen. Der Wein bekommt Kahm. Es setzt sich ein Kahm auf dem Biere, auf dem Essige an.

Anm. Im Oberdeutschen Kaan, Kahn, Kaim, im Nieders. Kahm, Kiem, im Holländ. Kaam. Es gehöret zu Keim, welches im Nieders. gleichfalls Kiem lautet, und mit demselben zu Kamm, Kimme, weil der Kahm auf der Oberfläche hervor keimet. Durch vorgesetzten Zischlaut und angehangte Ableitungssylbe el stammet auch Schimmel daher. Es erhellet hieraus zugleich, daß die Schreibart Kahm richtiger ist, als Kahn oder Kaan.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1463.
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