Klappen

[1602] Klappen, verb. reg. welches in doppelter Gestalt üblich ist.

1. Als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, einen solchen Schall von sich geben, als das Wort Klapp ausdruckt. Schlagen, daß es klappt. Die Thüre klappt nieder, fällt mit einem solchen Schalle nieder. Die Teller klappen schon, im Oberdeutschen, wofür im Hochdeutschen das Frequentativum[1602] klappern üblich ist, so wie in der R.A. mit den Zähnen klappen, welches in dem zusammen gesetzten Zähnklappen einige Mahl in der Deutschen Bibel vorkommt. Man wird über ihn mit den Händen klappen, Hiob 27, 23; wofür man im Hochdeutschen klatschen gebraucht, obgleich klappen in eben dieser Verbindung auch Es. 55, 12, Klagel. 2, 15, Nahum 3, 19, und Zeph. 2, 15 vorkommt. Da wird man hören die Geißeln klappen, Nahum 3, 2; wofür man im Hochdeutschen gleichfalls klatschen, ingleichen knallen, im Oberd. aber schnalzen sagt. Klingt es nicht, so klappt es doch, im gemeinen Leben. Wenn es zum Klappen kommt, im gemeinen Leben, wenn es zur Sache selbst kommt, wenn es Ernst wird, wenn es zum Treffen kommt. Ingleichen figürlich, für klingen, im gemeinen Leben. Die Verse klappen nicht, haben keinen Wohlklang. Das klappt nicht, schickt sich nicht zur Sache. S. Klappsen. 2. Als ein Activum, diesen Schall hervor bringen, oder vielmehr mit Hervorbringung dieses Schalles niederlassen, aufmachen u.s.f. besonders in den Zusammensetzungen aufklappen, niederklappen u.s.f. wo es von jedem Dinge gebraucht wird, welches unter dem Nahmen der Klappe bekannt ist, oder ihr doch gleicht, auch wenn mit dieser Handlung gleich kein merklicher Schall verbunden ist. Die Handschuhe aufklappen. Den Hut niederklappen, die Krämpe an dem Hute. In weiterer Bedeutung auch für schlagen, doch nur von derjenigen Art des Schlagens, welche diesen Schall hervor bringet. Mit dem Lineale auf den Tisch klappen.

Anm. Im Engl. to clap, im Schwed. und Isländ. klappa, wo es aber mehrere verwandte Arten des Schalles und des Schlagens bezeichnet, wohin auch das Griech. κολαπτω, das Lat. Colaphus, das Ital. Colpo, Franz. Coup u.a.m. gehören. S. Klaffen, Klepper und Klopfen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1602-1603.
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