Krätze (1), die

[1755] 1. * Die Krätze, plur. die -n, Diminut. das Krätzlein, ein nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort, ein geflochtenes Gefäß, einen Korb zu bezeichnen, wo es auch im männlichen Geschlechte, der Krätz, oder der Krätzen, gebraucht wird, und auch wohl Krächzen lautet. Im Schwabenspiegel Kräntz, vielleicht nach einer falschen Leseart für Krätz. Bey dem Frischlin, Altensteig und Dasypodius der Krätt und Kratten. Es ist mit dem Lat. Crates, unserm Hürde und Ruthe, Eines Geschlechtes, S. diese Wörter, ingleichen Kräbe. In einigen[1755] Gegenden werden auch die Wiegen Krätzen genannt, vermuthlich so fern sie auf dem Lande oft aus geflochtenen Körben bestehen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 2. Leipzig 1796, S. 1755-1756.
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