Montag, der

[275] Der Montag, des -es, plur. die -e, der zweyte Tag in der Woche, Dies lunae, weil er bey den ältesten abgöttischen Völkern dem Monde gewidmet war; obgleich Eccard glaubt, daß er bey den Deutschen seinen Nahmen von ihrem alten Manno habe. Der blaue Montag war ehedem, dem Frisch zu Folge, der Montag vor dem Anfange in der Fasten, an welchem noch jetzt in einigen Oberdeutschen Gegenden alles in der Kirche blau ausgezieret wird. Weil dieser Tag gemeiniglich mit Üppigkeit und Völlerey zugebracht wird, daher er auch der Freßmontag heißt, so wird noch jetzt an den Orten, wo die Handwerker jeden Montag Feyertag haben, jeder Montag, und in weiterer Bedeutung jeder müßige Tag, ein blauer Montag genannt, welcher sonst auch ein guter Montag, Dän. Frimandag, heißt. Der verlorne Montag, in einigen Gegenden, der Montag nach dem Feste der Erscheinung Christi.

Anm. Bey dem Notker Manetag, im Nieders. Maandag, Holländ. Maandag, Angels. Monandaeg, Engl. Monday, Dän. Mandag. Es erhält das Andenken der alten noch in den gemeinen Sprecharten üblichen Form des Wortes Mond, da es ohne d Mon, Maan lautete, und sollte daher nach der heutigen Hochdeutschen Form billig Mondtag heißen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 275.
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