Muse (2), die

[324] 2. Die Muse, plur. die -n, aus dem Griech. und Lat. Musa, Μυσα, eine von den neun Gottheiten oder Vorstehern der schönen Künste, nach der Götterlehre der Griechen und Römer; die Kunstgöttinn, bey dem Logau. Figürlich pflegt man in der höhern und dichterischen Schreibart einer jeden Wissenschaft eine Muse beyzulegen, und dann unter diesem Nahmen auch wohl die Kunst oder Wissenschaft selbst zu verstehen. So alt und fremd dieses Wort ist, so scheinet es doch zu dem alten noch hin und wieder üblichen mūsen, ernsthaft nachdenken, Engl. to muse, Holländ. muisen, muiseneren, zu gehören, S. Kalmäuser, Duckmäuser und Muße. Daher der Musensohn, ein Schüler oder Student; der Musensitz, eine Schule oder Universität.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 324.
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