Muskete, die

[326] Die Muskēte, plur. die -n, eigentlich eine veraltete Art Büchsen, welche ein Luntenschloß hatte, wo das Zündpulver vermittelst einer in den Hahn geschraubten Lunte angezündet wurde. Obgleich diese Art des Feuergewehres veraltet ist, so ist doch der Nahme einer größern Art Flinten geblieben, welche an die Stelle der halben Haken der vorigen Zeiten getreten sind, und mit welchen die gewöhnlichen Soldaten zu Fuß bewaffnet werden, welche daher Musketier heißen, um sie von den Füseliers, Grenadiers u.s.f. zu unterscheiden. Der Nahme ist aus dem Franz. Musquet, Ital. Moschetto, entlehnet, wo er von Moschetto, ein Fliegenhabicht oder Sperber, abstammen soll, weil die Falkaunen, Falkonette, Schlangen u.s.f. ihre Nahmen gleichfalls von Thieren erhalten haben. Dem sey wie ihm wolle, so wurden noch lange vor Erfindung des Schießpulvers und unsers heutigen Geschützes, eine Art Pfeile, welche mit einem starken Wurfzeuge geworfen wurden, Muschettae, und im Alt-Franz. Mouchettes genannt. Potest praeterea fieri, quod haec eadem balistae tela possent trahere, quae Muschettae vulgariter appellantur, Sanutus bey dem Du Fresne. Alia tertia pars immediate balistas suas ponderet cum Muschettis, et quod telis etiam sagittet, die Histor. Cortusior. eben daselbst.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 326-327.
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