Muskēte

[323] Muskēte (franz. mousquet), zuerst 1521 von Alba eingeführte, 7–10 kg schwere Hakenbüchse mit Luntenschloß, von deren krummen Hahn der Name stammt (mittelalterlich muschettae, kleine Sperber). Die Verbreitung erfolgte allmählich über ganz Europa, in Deutschland erhielt jedes Fähnlein Mitte des 16. Jahrh. schon 50 Musketiere, die als Elite an der Spitze marschierten. Anfänglich ihrer Schwere wegen nur auf einer Musketengabel benutzbar (man schoß bis zu 70 g schwere Kugeln), wurde die Waffe durch Gustav Adolf wesentlich erleichtert (auf ca. 5 kg). Dieser drillte seine Musketiere zu hoher Feuergeschwindigkeit, die in Preußen unter Friedrich Wilhelm I. und Friedrich d. Gr. auf fünf Schuß in der Minute kam. Später verdrängten die Füsiliere (s. d.) die Musketiere. In Preußen hießen bis 1889 die 1. und 2. Bataillone der Infanterieregimenter Musketierbataillone, und außer Garde, Grenadieren und Füsilieren heißen die preußischen Infanteristen noch heute Musketiere. Vgl. Jähns, Entwickelungsgeschichte der alten Trutzwaffen (Berl. 1899).

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 14. Leipzig 1908, S. 323.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: