Elite

[717] Elite (franz.), »Auswahl«, die Besten, Vornehmsten, »die obern Zehntausend«, z. B. Elitetag (Ausnahme-, Vorzugstag) bei Ausstellungen etc. Im Heerwesen bezeichnet man mit E. Truppen, die infolge ausgesuchten Ersatzes, besserer Bewaffnung, Ausbildung, Kriegserfahrung etc. eine vor den übrigen Truppen bevorzugte Stellung einnehmen. Seit den Zeiten der römischen Kaiser galten als E. die Leibwachen, die Prätorianer, später ebenso Mamelucken, Janitscharen, Strelitzen und andre Garden (s. Garde). Eine E. im Sinne einer Kerntruppe als Schlachtenreserve errichtete Napoleon I. 1804, hierzu rechneten auch seine Veliten (s. d.) und Voltigeure (s. d.). Im weitern Sinne kann man auch die preußischen und russischen Garden, die österreichischen Kaiserjäger und italienischen Bersaglieri als E. bezeichnen, da sie einen ausgewählten Rekrutenersatz erhalten. – In der Tierzucht, besonders in der Schafzucht, auch bei der Pflanzenzüchtung sind E. diejenigen Individuen, die dem Züchtungsziel am besten entsprechen (daher Eliteherde etc.). S. auch Pflanzenzüchtung.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 717.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika