Pastinake, die

[670] Die Pastināke, plur. die -n, die rübenartige, starke, eßbare Wurzel einer Pflanze, welche auf den Rainen und Triften des mittägigen Europa wild wächset, in unsern Gärten aber zu einem schmackhaften Gemüse veredelt wird; Pastinaca L. Pastinakwurzel, in einigen Gegenden Hirschmöhren, Wälsche Petersilie. Wegen einiger Ähnlichkeit in den Wurzeln wird auch die wilde Möhre, Daucus Carota L. und in andern der Durchwachs, Bupleurum rotundifolium L. wilde Pastinake genannt, so wie auch die Wasserpetersilie, Sium latifolium L. in einigen Gegenden Wasserpastinake heißt.

Anm. Im gemeinen Leben wird dieser Nahme ist Pasternak, Palsternak, Pastnach, Pfingsternakel u.s.f. verderbt. Frisch führet auch die Formen Pasteney, Pastiney, Bestenau, und Peilstert an. Der Nahme ist aus dem Lat. Pastinaca, welcher schon bey dem Plinius vorkommt. In einigen Gegenden ist er männlichen Geschlechtes, der Pastinak, welches aber wider das Lateinische Geschlecht und den bessern Gebrauch ist. Große Pastinakwurzeln werden in Niedersachsen Palsterquabben genannt.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 670.
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