Pastinake

[120] Pastinake. Die gemeine, oder wilde Pastinake, mit dünner, holziger Wurzel, drei Fuß hohem Stengel und kleinen haarigen Blättern, wächst in ganz Europa an ungebauten Orten und wird auf Wiesen als schädliches Unkraut ausgerottet. Die durch Kultur aus jener entstandene zahme oder Gartenpastinake treibt noch höhere Stengel, und hat größere und platte Blätter. Hinsichtlich der Wurzel unterscheidet man zwei Abarten, eine spindelförmige, lange und dicke, und eine kurze, runde, mit dünnen Schwänzchen. Letztere ist süßer von Geschmack und heißt Zuckerpastinake. In der Mitte der Pastinake befindet sich ein etwas harter Kern. Diese Wurzel erfordert dieselbe Kultur, wie Möhren und andere Arten, und wird auch auf ähnliche Weise als Gemüse zubereitet; auch macht man einen recht wohlschmeckenden Brei davon. In Südamerika und in der Levante wächst eine Gattung P., welche das in unsern Apotheken bekannte Opoponax liefert. Es ist ein röthlichgelbes Gummiharz, von starkem, unangenehmem Geruch und bitterm Geschmack, und dient als Auflösungsmittel.

L. M.

Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 8. [o.O.] 1837, S. 120.
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