Platten

[786] Platten, oder Plätten, verb. reg. act. platt machen. 1) Die Erhabenheit vermindern, der platten Beschaffenheit näher bringen. In diesem Verstande sagt man, die Erde sey an den Polen geplättet, so fern sie sich daselbst von der Kugelründe entfernet, und sich der platten Gestalt nähert. 2) Völlig platt drücken. In dieser Bedeutung ist es vorzüglich in den Gold- und Silberfabriken üblich, wo der Draht geplättet wird, wenn man ihn zwischen den zwey Walzen der Plättmühle zu einem platten glänzenden Lahne quetschet, wo es auch zuweilen platten lautet. Die Wäscherinnen plätten die Wäsche, wenn sie selbige vermittelst des heißen in der Platte befindlichen Platteisens glatt drücken, wo es in einigen Mundarten auch platten lautet. Andere nennen dieses Plätten der Wäsche bügeln, die Niedersachsen slichten und striken, ob sie gleich auch plätten und pletten sagen. 3) Die Zimmerleute plätten auch, wenn sie zwey Balken platt oder flach auf einander legen und vernageln. So auch das Plätten.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 786.
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