Postuliren

[817] Postuliren, verb. reg. aus dem Latein. postulare. 1) Bey den Buchdruckern, als ein Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, Gesell werden, feyerlich zum Gesellen gemacht werden, S. das vorige. 2) Als ein Activum. In der Römischen Kirche wird ein Bischof postulirt, wenn bey dem Candidaten sich solche Umstände finden, daß er dem kanonischen Rechte nach nicht eigentlich gewählet werden kann, und daher von den mit dem Wahlrechte begabten Personen unter Begünstigung der Obern begehret wird. Ehedem bedeutete es einstimmig, einmüthig zum Bischofe wählen, besonders wenn der Candidat schon an einem andern Orte Bischof war. Daher die Postulatiōn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 817.
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