Pudel (3), der

[858] 3. Der Pudel, des -s, plur. ut nom. sing. ein Wort, in welchem der Begriff des Rauchen, des Zotigen der herrschende ist. 1) Eine Art kurzer untersetzter zotiger Hunde mit krausen Haaren, welche sehr gelehrig sind, und aus Ungarn herstammen sollen, sind unter dem Nahmen der Pudel oder Pudelhunde bekannt genug. Franz. Barbet. 2) Bey dem andern Geschlechte war der Pudel oder Pudelkopf eine ehemahlige Art der Frisur, da die Haare im Nacken abgeschnitten, und der ganze Kopf wie eine Stutz-Perrücke in Locken gelegt wurde.

Anm. Der Grund der Benennung liegt hier ohne Zweifel in der zitternden flatternden Bewegung, so daß dieses Wort mit 2 Pudeln, Wedel, dem in den gemeinen Sprecharten üblichen wudeln, und andern dieser Art genau verwandt ist. Im Nieders. ist fuddeln nachlässig arbeiten. S. auch Pudelmütze.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 858.
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