Puppe (1), die

[866] 1. Die Puppe, plur. die -n, Dimin. das Püppchen, Oberd. Püpplein, eine cylinderförmige, zusammen gebundene oder zusammen gewickelte Masse, und was der ähnlich ist; ein nur noch in einigen Fällen übliches Wort. 1) In einigen Gegenden werden die walzenförmigen Rohr- oder Schilfkolben Puppen genannt. 2) Bey den Fischern ist die Puppe ein senkrecht auf dem Wasser schwimmendes walzenförmiges Holz, oder auch ein Büschel Binsen, woran man den Köder zu binden pflegt. S. Aalpuppe. Daher das Zeitwort puppen, auf solche Art anködern und fangen. Die Fische puppen. 3) Bey den Insecten ist die Puppe das Insect in seinem zweyten Zustande, wo es einem leblosen cylinderförmigen Körper gleicht; die Nymphe, in der Pfalz die Dattel. Aus dem Eye kriecht die Raupe, diese verwandelt sich, wenn sie ihre völlige Größe erhalten hat, in eine Puppe, und aus dieser wird hernach das Insect. Bey den Seidenwürmern pflegen einige auch das Gespinst oder Gehäuse der Puppe, den Cocon, die Puppe, zu nennen.

Anm. Die ey- oder walzenförmige Gestalt ist hier ohne Zweifel der Grund der Benennung, so daß dieses Wort als ein Geschlechtsverwandter von dem Nieders. Wiepe, Hagebutte, Pfebe, Angels. Popaeg, Feisel, dem Lat. Faba, die Bohne, und andern dieses Geschlechtes betrachtet werden muß, S. die jetzt gedachten Wörter. Indessen kann es in allen obigen Bedeutungen auch eine Figur des folgenden seyn.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 866.
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