Range, der

[930] Der Range, des -n, plur. die -n, ein lang aufgeschossener junger Mensch, im verächtlichen Verstande, und besonders in Niedersachsen. Ein Gassenrange, ein großer Gassenbube. Ingleichen ein muthwilliger und bösartiger Bube, doch auch mit dem Nebenbegriffe der Länge. Ein gottloser Range, ein böser Bube. Ins Zuchthaus mit solchen ungerathenen Rangen, Gell.

Anm. Im Niedersächsischen, wo dieses Wort eigentlich einheimisch ist, gleichfalls Range. Eben daselbst ist Rengel gleichfalls ein muthwilliger Bube. So fern der Begriff der Länge der herrschende ist, gehöret es zu rang, schlang, Oberd. rahnig, Ranken und andern dieses Geschlechtes, S. diese Wörter. So fern aber der Begriff des Muthwillens hervorsticht, ist es ein Verwandter von dem Nieders. rangen, lärmen, toben, (S. Ringen,) dem Engl. to range, laufen, und rank, muthwillig, böse, S. auch 2 der Rank.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 930.
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