Redekunst, die

[1013] Die Rêdekunst, plur. inus. die Kunst geschickt zu reden, in der engern Bedeutung dieses Wortes, d.i. Überredung zu wirken; doch nur objective, der Inbegriff der Regeln, wie man durch die Rede bey andern Überzeugung wirken könne, die Anweisung zur Beredsamkeit; mit fremden Kunstwörtern die Rhetorik, die Oratorie. In weiterer Bedeutung wird auch die ganze Lehre des Styles oder der ungebundenen Rede von einigen mit zur Redekunst gerechnet. Im subjectiven Verstande von der Fertigkeit durch mündlichen Vortrag Überredung bey andern zu wirken, sind die Wörter Beredsamkeit und Wohlredenheit üblich. Das von einigen gewagte Redekünstler, der die Redekunst verstehet, ein Lehrer derselben, hat so wenig hier als in andern ähnlichen Zusammensetzungen Beyfall finden wollen.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1013.
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