Rummel, der

[1209] Der Rummel, des -s, plur. inus. ein nur im gemeinen Leben in einigen Fällen übliches Wort. 1) Altes Eisenzeug und andere verlegene Sachen durch einander, welche, wenn man sie bewegt, ein Gerummel oder Gepolter machen, werden in manchen Gegenden, besonders Niedersachsens, collective ein Rummel genannt. Im Hochdeutschen ist dafür Gerümpel üblicher. Holländ. Rommelery, Rommeling. Im mittlern Lat. ist Rumbula ein Trödelweib, im Österreichischen Gremplerinn. 2) Eine Menge mehrerer Dinge ohne Wahl, wo Schlechtes und Gutes unter einander ist, Holländ. Rommelzo, im Nieders. auch Ramp, Rämter, Franz. Ramas. Den ganzen Rummel kaufen, den ganzen Haufen schlechter und guter Dinge. Im Rummel kaufen, gutes und schlechtes unter einander, in Bausch und Bogen. Figürlich, ein Handel, eine Sache im verächtlichen Verstande. Er wird dir den ganzen Rummel erzählen. 3) Eine Zahl, eine Menge überhaupt; in welchem Verstande es noch im Picket-Spiele üblich ist, wo es die Zahl der Augen, welche man in Einer Farbe hat, bedeutet. S. Rummeln.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1209.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika