Schnupfen, der

[1610] Der Schnupfen, des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing. derjenige Zufall, da gewisse Feuchtigkeiten sich in dem Gehirne über der Nase häufen, sie mögen nun daselbst stocken, oder sich wirklich zertheilen und durch die Nase abfließen; in der vertraulichen Sprechart gleichfalls der Schnuppen, in einigen Gegenden auch der Schnopf, ingleichen im weiblichen Geschlechte, die Schnupfe, Schnuppe, die Schnaupe. Den Schnupfen haben. Sich den Schnupfen vertreiben. Wenn Schnupfen und Husten beysammen sind, – so hat man dafür das Griechische Wort Katharr; die Niedersachsen haben ihre eigenen Benennungen Kage und Breke.

Anm. Die Benennung ist ohne Zweifel von einem solchen Schnupfen hergenommen, wobey die Feuchtigkeiten noch stocken, weil man dabey nicht nur durch die Nase redet, sondern auch den Athem mit Heftigkeit durch die Nase einziehet. Im Nieders. heißt der Schnupfen Snove, im Schwed. Snufva, im Oberd. die Strauchen, Straucken und der Schnuder.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 3. Leipzig 1798, S. 1610.
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