Stöpsel, der

[405] Der Stöpsel, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Stöpselchen, ein Körper, eine Öffnung damit zuzustopfen, da es denn besonders von solchen Körpern gebraucht wird, womit man die Öffnungen der Flaschen und ähnlicher Gefäße zu verstopfen pflegt; der Pfropfen. Ein Korkstöpsel. Ein Stöpsel von Papier, von Holz, von Glas, ein Glasstöpsel. Wegen der kurzen dicken Gestalt solcher Stöpsel, pflegt man einen kurzen dicken Menschen im gemeinen Scherze auch wohl einen Stöpsel zu nennen. In einigen Gegenden führet diesen Nahmen auch der Pfropfen in einem Feuergewehre, so wie in andern auch der Stämpel oder Stößel in den Handspritzen.

Anm. Im Oberd. Stopf, Stöpsel, Stüpfel, welche auch von einem jeden Pfropfen und Spunde gebraucht werden, im Engl. Stopple, im Poln. Stypsel, im Italien. Stoppone, Stoppaglio,[405] Stöpsel ist aus dem Niederd. Stoppen für stopfen und der Ableitungssylbe -sel zusammen gesetzt. Unmittelbar von stopfen und zugleich edler ist das Oberd. Stöpsel, ob es gleich im Hochdeutschen nicht so gangbar ist.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 405-406.
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