Stöpsel

[873] Stöpsel (Pfropfen), 1) ein cylindrischer od. kegelförmiger, zum Verschließen enghalsiger Gefäße (Flaschen) dienen der Körper aus verschiedenen Stoffen, als: a) aus Kork (Korkstöpsel), s.u. Kork. Zum Aufsetzen der S. (Stöpseln) auf Flaschen mit schäumenden Getränken (z.B. Champagner, kohlensauren Wässern etc.) bedient man sich besonderer Vorrichtungen, wobei der Korkstöpsel erst durch ein konisches mit der engern Mündung auf dem Flaschenhals aufsitzendes Rohr hindurch gepreßt wird. b) Holzstöpsel werden bes. für sehr weithalsige Gefäße angewendet; c) aus vulkanisirtem Kautschuk, für Flüssigkeiten, welche den Kork zerstören. Sie sind häufig durchbohrt u. können durch Kautschukkappen mit od. ohne angelöthete Röhren ersetzt werden; d) aus Glas; diese haben einen Griff von verschiedener Form u. müssen, wenn sie gut schließen sollen, in den fast cylindrischen Flaschenhals erst mit Sand, dann mit Smirgel od. Öl sehr gut eingeschliffen werden. Oft bestreicht man sie noch mit Talg od. Paraffin; sie dienen zum Verschluß bes. der Stoffe, welche Kork u. Kautschuk zerstören; e) aus Porzellan u. Thon; diese S. wendet man bei weithalsigen Flaschen, z.B. Säureballons, an; sie sind oft zum Einschrauben in den Hals eingerichtet u. werden meist noch mit Lehm od. einem anderen Kitt umklebt. 2) Der Deckel der gedeckten Flötenstimmen an der Orgel, s.d. I.; 3) beim Korbflechten eine mit einem Stiel versehene Holzscheibe, an welche man den zuerst geflochtenen Boden annagelt, um die Seitenflächen an letzteren anzuflechten; 4) ein einfältiger, od. plumper, unbeholfener Mensch.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 873.
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