Gefäße

[49] Gefäße (Vasa), 1) (Anat.), Körperorgane, welche in innern Höhlen Flüssigkeiten umfassen: 2) bes. solche, worin Flüssigkeiten während des Lebens hindurchgehen, so daß also auch Samen-, Gallen-, Harngefäße etc. darunter begriffen sind; 3) bes. aber Blut- u. Lymphgefäße (s.d.); diese sind auch nur in der Gefäßlehre (Angiologie) b. faßt; so wie auch das Gefäßsystem, als Inbegriff derselben in ihrer organischen Verbindung mit dem Herzen, sich nur auf sie bezieht. Sie haben alle den Charakter, aus röhrenförmig zusammentretenden Häuten zu bestehen u. sich von größern Röhren aus (Gefäßstämmen) zu verästeln (Gefäßäste, Gefäßzweige zu bilden), die in sich wieder auf mancherlei Art (wie durch Gefäßringe, Gefäßnetze) sich vereinen, in ihren kleinsten Enden aber (Gefäßmündungen) sich in Körperhöhlen, od. auch nach außen öffnen. Die Bildung organischer Theile auf diese Weise wird als Gefäßbildung bezeichnet. Sie ist die verbreitetste u. früheste des thierischen Körpers. Theile, die sich durch reichliche u. ansehnliche G. auszeichnen, nennt man gefäßreiche. Größere G. haben wieder ihre kleinern (Gefäße der Gefäße, Vasa vasorum), die zu ihrem Eigenleben gehören, eben so Gefäßnerven, 4) (Bot.), so v.w. Saftröhren.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 7. Altenburg 1859, S. 49.
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