Gefäße

[33] Gefäße, heißen in der Anatomie die häutigen Röhren, welche die im Körper kreisenden Ernährungsflüssigkeiten, Blut und Lymphe, enthalten (Gefäßsystem). Die Gefäßröhre wird durch mehre Schichten von Häuten gebildet (Gefäßhäute). Die innerste, allen G.n gemeinsame, bildet durch alle G. ein zusammenhängendes Ganzes. Die äußerste Haut besteht aus Zellgewebe. Bei den Arterien findet sich noch eine dritte mittlere, gelbe und elastische Haut. Die Vertheilung der G. im Körper ist baumförmig, so daß die großen Stämme nach ihrem Ursprunge aus dem Herzen sich allmälig weiter in kleinere Aeste, Zweige etc. spalten. Nach ihrem Inhalte zerfallen die G. in Blut- und Lymph-G. (vgl. Arterien, Blutgefäße, Lymphgefäße, Anastomose, Capillargefäße). – G. bei den Pflanzen sind Röhren von ununterbrochener innerer Höhlung, entstanden aus Längsreihen von Zellen, deren Zwischenwände vollständig resorbirt worden und verschwunden sind.

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Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1855, Band 3, S. 33.
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