Sud, der

[496] Der Sud, des -es, plur. die Süde, von dem Zeitworte sieden, 1. Der Zustand, da ein Körper siedet. Das Wasser siedet in einem Sude fort, ununterbrochen. Etwas sogleich aus dem Sude essen. Einen Topf zum Sude bringen. Eigentlich leidet es hier als ein Abstractum keinen Plural; allein man gebraucht ihn im gemeinen Leben doch, so fern dieser Zustand zuweilen als ein Concretum angesehen werden kann. Das Wasser noch Einen Sud, ein Paar Süde thun lassen, es noch Ein Mahl, ein Paar Mahl aufsieden lassen. 2. So viel als von einer Sache auf Ein Mahl gesotten wird. Ein Sud Bier, ein Gebräude, in einigen Gegenden. Jedem Bürger ist erlaubt, drey Süde zu thun. Ein Sud Seife, Meth u.s.f. Ein Sud Fische, ein Gericht. Im Niedersächsischen in beyden Bedeutungen Söde, Söe, S. Sieden.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 496.
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