Thräne (2), die

[585] 2. Die Thräne, plur. die -n, eine Art Bienen, welche größer und stärker, als die gewöhnlichen Arbeitsbienen sind, und deren es in jedem Stocke eine gewisse Anzahl gibt. Sie sind von vielen, obgleich ohne Grund, für die Männchen der Bienen gehalten worden; gewisser ist, daß sie nur zur Ausbringung oder Ausbrütung der Jungen bestimmt sind, weil sie nach Vollendung der Zeugungszeit von den übrigen Bienen sämmtlich hingerichtet werden; Helmbienen, Wasserbienen, Brutbienen. Sie haben ihren eigenen Thränenweiser, welcher keine eigentlichen Bienen, sondern nur Thränen zeugt. Siehe auch Afterthräne. Der Nahme wird im Hochdeutschen bald Thräne, bald Threne, im Niederdeutschen aber richtiger Drohne geschrieben, weil er unstreitig von dem Nieders. dröhnen, einen hellen, hohlen, zitternden Schall von sich geben, abstammet, indem sich diese Art Bienen durch ihr besonderes Sumsen von den übrigen unterscheiden, daher sie in einigen Gegenden auch Hummeln, und im Franz. Bourdons heißen. Im Englischen heißt eine solche Thräne Drone, im Angels. Draen, Dran, im Schwed. Drön, Drönje, im Latein. Fuci, Sirenes, im Griech. κηφηνες, είσροι, und bey dem Aristoteles τενθρηνη, τενθρηδων, welche beyden letztern mit dem Deutschen Thräne genau verwandt sind.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 585.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika