Ticken

[599] Ticken, verb. reg. act. & neutr. im letztern Falle mit dem Hülfsworte haben, mit der äußersten Spitze des Fingers oder mit einem andern spitzigen Werkzeuge gelinde berühren. Daher der Tick, diese Berührung, anticken, anrühren, u.s.f. Das ck in der Mitte zeiget schon, daß dieses Wort ein Intensivum ist; die einfachere Form ist noch in Ulphilas tekan, berühren, Französ. toucher, Engl. touch, und in dem veralteten Lat. tagere, tigere, wofür nachmahls mit eingeschaltetem Naselaute tangere üblich ward, vorhanden. Das Nieders. tippen, Hochd. tupfen wird in ähnlichem Verstande gebraucht.

Quelle:
Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, Band 4. Leipzig 1801, S. 599-600.
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